Baden? Baden!

Unser Plan war es ja durch Quebec an den Atlantik zu fahren – habe ich Atlantik gesagt? Auf dem Highway entscheiden wir uns um und fahren erst einmal Richtung Seen, speziell zum Lake Huron (Fennimore Cooper lässt grüßen). Also schwingen wir uns auf den Highway 400 und fahren bis in die Nähe von Wasaga Beach (longest lake beach in the world). Im Internet finden wir einen Hinweis auf einen netten Campingplatz, den steuern wir auch an und finden sogar ein Plätzchen – jedoch nur bis Freitag, denn dann beginnt ein langes Wochenende und die ganzern Stammgäste rücken an. Also packen wir aus und bauen unser Zelt auf.

Und sind am Abend doch ganz dankbar über unser mitgebrachtes Zelt, den nachts schüttet es mehr als eine Stunde, doch unser Zelt hält und wir merken kaum was davon. Das schöne ist, dass wir direkt neben einem kleinen Wasserfall zelten. Bei dem steten Hintergrundrauschen hört man die ganzen anderen Geräusche nicht.

Am nächsten morgen fahren wir dann auch in Richtung Wasaga Beach und sind dann doch etwas erstaunt – es sieht aus wie eine Süßwasserausgabe amerikanischer Strände in ganz klein – Strand, Straße und dahinter gleich Geschäfte.

Der Strand ist jedoch überraschend schön, das Wasser angenehm warm und so verbringen wir einen Vormittag am Strand und genießen die warme Sonne und den See. Am Abend kommt jedoch wieder ein Gewitter durchgezogen und beschert uns noch mehr Wasser – das stört uns in unserem Zelt jedoch nicht, außer dass wir es morgen für die Weiterfahrt einigermaßen wieder trocken bekommen sollten.

Aber am nächsten Morgen scheint wieder die Sonne, beschert uns einen tollen Sonnenaufgang und ein trockenes Zelt. Und für uns wird es dann wieder Zeit weiter zu ziehen.

Oh Canada

Es wird Zeit wieder einmal weiter weg zu fahren, vielleicht nach Kanada – aber nicht wie der Rest Würzburgs nach Vancouver und Vancouver Island, sondern in den Osten, genauer nach Ontario, Quebec und New Brunswick, wenn denn alles nach Plan läuft. Als erstes verbringen wir wieder etwas Zeit am Flughafen Frankfurt…

…. Mehr Zeit als eigentlich gewünscht, denn die Lufthansa hat mehr Verspätung als die Deutsche Bahn, bis wir endlich loskommen haben wir 2 Stunden Verspätung, Grund war, ach was auch immer. Der Flug war überbucht, aber wir haben ja schon eingescheckt und kommen dann auch mit. Der Flug ist einigermaßen angenehm, das Flugzeug ist voll, die Menues gehen schnell aus, wir bekommen aber alle zum Glück vegetarisch. Nach 8 Stunden kommt endlich Toronto in Sichtweite.

Der Rest der Anreise vergeht schnell, Kontrollen sind schnell erledigt, der Bus zum Hotel kommt und wir können uns erst einmal aufs Ohr legen.

Am nächsten morgen nach echt kanadischen Billigfrühstück (Plastikteller und Plastikbesteck) geht es zur Autovermietung. Dort warten wir erst einmal eine Stunde auf das Auto, entdecken eine defekte Windschutzscheibe, warten wieder eine halbe Stunde auf ein zu kleines Auto und bekommen dann endlich das passende Fahrzeug. Und los gehts … zum nächsten Walmart. Wir besorgen alles Nötige und machen uns auf den Weg nach Norden.

Retrospektive: Tiere Down Under

Eine kleine Auswahl an Tieren, die uns in Australien begegnet sind:

Dromedar

Spitzschopftaube

 

Südlicher Helmkasuar

Kookaburra/ Jägerliest

Blasskopfrosella

Schnabeltier

Schnappschildkröte

Keelback Schlange

Buckelwale

Buschhuhn

Blauzungenskink

Termiten

Koala

Leistenkrokodil

Gelbhaubenkakadu

Brillenpelikan

Rindvieh

Flinkwallaby

Östliches Graues Riesenkänguru

 

There and Back again

Und die letzte Etappe wird auch die anstrengenste: Qantas hat es geschafft nicht nur unsere Reservierungen bei Qantas zu verschlampen (das Geld haben sie aber dankend genommen) sondern auch noch die Buchungen für den Anschlussflug zu zerschießen. Na ja, um es mit Lorenz zu sagen: „Qantas nur noch in der Businessklasse, sonst taugen die nichts“. Und so sitzen wir unsere 21 Stunden ab, bis wir in Frankfurt ohne Zwischenfälle landen, das Gepäck in Empfang nehmen dürfen und sogar einen Anschlusszug nach Würzburg zu bekommen. Und bald erinnert vordergründig nur noch das Chaos an unsere Reise … Wenigstens wurde unsere Einrichtung nicht versteigert 😉

Downtown

Nach all der Fahrerei durch die verschiedensten Landschaften und die Einöde Zentralaustraliens freuen wir uns schon endlich wieder in eine Stadt zu kommen. Als das Flugzeug in Sydney landet ist es wider Erwarten garnicht einmal so kalt (es ist ja immerhin erst am Anfang des Frühlings). Wir nehmen uns ein Taxi, das uns zu unserer Unterkunft bringt – diesmal etwas basic, dafür aber mitten in Chinatown. Das hat Vorteile, denn die Imbissbuden und Restaurants sind den ganzen Tag und den größten Teil der Nacht geöffnet, es hat aber Nachteile denn die Imbissbuden und Restaurants sind den ganzen Tag und den größten Teil der Nacht geöffnet und es riecht natürlich dementsprechend…

Am nächsten Morgen erkunden wir die Stadt erst einmal zu Fuß, wir laufen durch die Parks zum Botanischen garten, bestaunen die Harbour Bridge und das Opernhaus und laufen durch die Gassen der „Altstadt“ wo noch einige Relikte des letzen Jahrhunderts stehen. Den ersten Abend verbringen wir mit einem kleinen Bummel durch Chinatown, zum Glück ist an diesem Abend auch nich Nightmarket mit vielen kleinen Ständen, so dass wir uns durch die verschiedensten Speisen probieren können – Pasteten mit Hühnerinnereien, Muscheleintopf, gefüllte Reisbällchen und vieles mehr.

Das Wochenende nutzen wir dann nach echt australischer Art: Wir setzen uns auf eine Fähre die uns vom Circular Quay nach Watsons Point bringt,setzten uns in Gras, picknicken, laufen am Strand entlang und wandern anschließend die Küste und die Klippen ein bisschen hinauf.

Leider neigt sich der Urlaub viel zu schnell dem Ende zu, so bleibt nur noch Zeit für einige Einkäufe, einen letzten Bummel durch Chinatown, noch einmal essen und dann hinaus zum Flughafen um die letzte Etappe unserer Reise anzutreten.

Waltzing Matilda (3)

Nach dem Besuch des Ayers Rock fahren wir wieder zurück nach Alice Springs, die Straße ist aber nichts sagend und langweilig, auf den Teerstrecken muss man vorsichtig sein nicht einzuschlafen und auch die Schotterpisten sind so gut präpariert, dass es schon fast langweilig wird. Die einzige größere Abwechslung neben den Roadtrains sind die Henbury Meteorite Craters. Die sind zwar mit 180 m Durchmesser wesentlich kleiner als der Buff Crater an dem wir ebenfalls entlang gekommen sind, aber dafür kann man sie schön umwandern und erlaufen und sie bieten eine schöne Abwechslung auf dem eher langweiligen Weg. Als Belohnung wartet am Abend wieder ein Campingplatz mit Schwimmbad und Wasserrutsche, da können sich alle den roten Staub aus den Haaren waschen und sich erfrischen!

 

 

Uluru, Uluru

Am nächsten Morgen geht es schon wieder früh los, den es liegen langweilige 500km Landstraße vor einem bevor wir in die Nähe der Hauptsehenswürdigkeit Zentralaustraliens ankommen, dem Ayers Rock (oder Uluru wie es heute politisch korrekt heißt) ankommen. Wir nutzen den letzten Rest Abendlicht um uns die Olgas (oder auch Katja Tutja) anzusehen und mit vielen anderen eine kleine Wanderung in die inneren Bereiche der Gesteinsformationen zu unternehmen. Besonders die Japaner mit Fliegennetz über dem Kopf haben es uns angetan, wir Europäer wedeln ja lieber mit den Händen… Am nächsten Morgen fahren wir endlich zum Uluru (auch wenn wir ihn schon die ganze Zeit vor Augen hatten) und beginnen ihn wenigstens halb zu umwandern. Es klettern ja immer noch Menschen nach oben, obwohl es die Aborigines (jetzt „Traditional Owners“ genannt, weil das alles ja besser macht) nicht wünschen. Wir machen das nicht sondern wetten darauf, wer als Erstes scheitert, besonders ein Tourist der „festgefroren“ scheint hat es uns angetan – er schafft es dann aber doch noch runterzukommen und muss leider nicht vom Hubschrauber gerettet werden.
Wir laufen lieber am Fuß des Felsens entlang, lesen die Geschichten der Aborigines zu den einzelnen Formationen und bewundern die Felszeichnungen die man noch an einigen Stellen sieht. Interessant ist, dass es trotz der trockenen Umgebung immer noch viele Bäume und Sträucher am Fuß und in den einzelnen Einschnitten gibt. An ein oder zwei Stellen sind sogar noch Wasserlöcher zu sehen in denen immer noch Wasser steht. Wenn es hier mal regnet strömt das Wasser in Sturzbächen den Berg hinunter und sammelt sich in einzelnen Kuhlen in denen es sich Jahre hält. Nachdem wir uns von der Wanderung erholt haben und im Schwimmbad erfrischt haben, betrachten wir noch einmal den Sonnenuntergang – wieder mit vielen anderen zusammen, die es aber wesentlich feuchter mit Rotwein oder wenigstens Bierdosen angehen lassen.

Waltzing Matilda (2)

Nach Helens Glen beginnt der Spass, denn dann kommt die erste lange Schotter- und Sandpiste und auch noch eine die schon vor langer Zeit das letzte Malüberholt worden war. Nachdem es vor einem halben Jahr geregnet hatte, kann man davon ausgehen, dass seit der Zeit kein Grader mehr über die Piste fuhr. Die Waschbrettrippen und -schlaglöcher können sich auch sehen lassen – den Rippen könnte man mit der richtigen Geschwindigkeit (so zwischen 50 und 70 kmh) ja entgehen, aber dann besteht Gefahr in eines der fuß- bis Knietiefen Schlaglöcher zu donnern, so ertragen wir das gelegentliche Klappern und Rütteln und führen Gespräche wie: „Man das klappert aber!“ „Was hast du gesagt, es klappert so laut!!“ „Häh?“ „Wie bitte?“. Dafür stoppen wir immer wieder, denn es begegnen einem die verschiedensten Tiere, wir sehen Wildpferde, Kamele und einen Adler der ein Känguru erlegt hatte (wir waren nur etwa 10 Meter entfernt aber bis wir fotografieren konnten war er schon weg) oder die Aussicht ist wirklich beeindruckend. Nach etwa 5 Stunden Klappern kommen wir in der „Zivilisation“ des Kings Canyons an. Den durchwandern wir auch gleich und die Kinder und Andreas nutzen die Gelegenheit auf den Rand des Canyons hochzuklettern und die Aussicht von Oben zu geniessen. Der Weg ist steil und steinig, doch man hat ja die Fliegen des Outbacks als stete Begleiter. Aber der Blick über den Canyon und in den Canyon hinein ist wirklich sehenswert.